wo stehen traditionelle werte im kontext der weltweit aktuellen politischen und gesellschaftlichen geschehnisse?

die tracht als bildelement für über generationen überlieferte werte und tugenden, eingebettet in das umfeld der wiederstandsbewegung occupy-frankfurt.

mein vater:
nachkriegsgeneration.
traditionell verwurzelt.
bewusst seiner pflichten.
bewusst seiner rechte?

ich:
generation golf*.
aufgewachsen mit pflichtbewusstsein und traditionellen werten.
bin ich mir meiner rechte bewusst? setze ich meine gedanken und ideen in konkretes handeln um?

mein beobachtung bei der vorbereitung und während der aufnahmen: mein vater ist sich seiner rechte - zum beispiel auf freie meinungsäußerung oder demonstration - nicht bewusst. fragen und ängste kamen schon in der vorbereitungsphase auf. er will nichts unrechtes tun. er unterscheidet zwischen "die da oben" und "wir hier unten" - und fragt sich "was kann ICH tun?" er hat großen respekt vor doktoren oder professoren - sie haben ja schließlich studiert. während der aufnahmen auf dem willy-brandt-platz in frankfurt tauschten wir viele gedanken aus - untereinander und auch mit anderen. teile der schriftlich kommunizierten botschaften liefen anfangs mangels fremdsprachenkenntnissen ins leere. doch nach und nach schwanden ängste, distanz und skepsis - er wurde neugierig.

in mir keimt die frage auf, die bitte nicht als überheblich verstanden werden soll: wenn meine generation die weltweiten geschehnisse - themen wie griechenland, ungeregelte finanzgeschäfte, usw - schon nicht richtig fassen kann: wie kann es die generation meines vaters verstehen?

meine sprache ist das bild.
auch ich habe keine antwort auf die vielen fragen.
vielleicht aber provoziert das projekt (hinter)fragen.

tradition trifft: occupy - ein versuch.

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